Veröffentlicht am 16/05/2025
Tees&AufgüsseIst Schwarzer Tee in der Schwangerschaft gefährlich?

Während der Schwangerschaft achten viele Frauen besonders auf ihre Ernährung und stellen sich häufig die Frage: Darf man in der Schwangerschaft schwarzen Tee trinken? Die kurze Antwort lautet: Ja, aber in Maßen. Was genau das bedeutet und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier.

Was ist schwarzer Tee?
Schwarzer Tee zählt zu den beliebtesten Teesorten weltweit und wird aus fermentierten Blättern der Teepflanze gewonnen. Die Ernte der Teepflanze erfolgt das ganze Jahr über, wobei sich die Aromen je nach Erntezeit unterscheiden: Von Februar bis April der milde "First Flush", von Mai bis Juli der kräftige "Second Flush" und von Oktober bis Dezember der mild-würzige "Autumnal". Die große Vielfalt umfasst bekannte Sorten wie Darjeeling, Assam, Ceylon und Ostfriesentee.
Haben Sie das gewusst? Anders als bei Kaffee wirkt das Koffein im schwarzen Tee sanfter und länger anhaltend. Dies liegt daran, dass das Koffein stärker an andere Inhaltsstoffe im Tee gebunden ist, was zu einer langsameren, stetigen und zeitverzögerten Freisetzung führt.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung auf den Körper
Schwarzer Tee enthält eine Reihe an Wirkstoffen, die unterschiedliche Auswirkungen auf Ihren Körper haben:
Koffein: Eine Tasse schwarzer Tee (200 ml) enthält durchschnittlich 30-60 mg Koffein, deutlich weniger als eine vergleichbare Menge Kaffee. Das Koffein wirkt anregend und belebend, jedoch durch die besondere Bindung an andere Inhaltsstoffe sanfter als bei Kaffee.
Polyphenole und Tannine (Gerbstoffe): Diese Antioxidantien bekämpfen freie Radikale und schützen vor Zellschäden. Sie haben zudem antibakterielle Eigenschaften und stärken das Immunsystem.
L-Theanin: Diese Aminosäure hat eine entspannende Wirkung, beruhigt die Nerven und hilft, Stress abzubauen.
Wir empfehlen Ihnen daher, besonders auf die Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu achten. Diese rät schwangeren Frauen, nicht mehr als 200 mg Koffein pro Tag aus allen Nahrungsquellen zu sich zu nehmen. Denken Sie daran, dass andere Lebensmittel wie Schokolade, Cola oder Kakao ebenfalls Koffein enthalten und somit zur Gesamtmenge beitragen.
Wie viel schwarzer Tee ist in der Schwangerschaft erlaubt?
Da Sie nun wissen, was in schwarzem Tee enthalten ist, stellt sich eine wichtige Frage: Wie viel davon dürfen Sie während der Schwangerschaft eigentlich trinken? Die Antwort hängt von mehreren Umständen ab, vor allem vom Koffeingehalt.
Grenzwerte für Koffein gemäß Forschungsstudien
Gesundheitsexperten sind sich einig: Schwangere sollten ihren Koffeinkonsum begrenzen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen übereinstimmend eine maximale Koffeinzufuhr von 200 mg pro Tag während der Schwangerschaft. Diese Menge gilt für Sie und Ihr Baby als sicher.

Bei schwarzem Tee bedeutet das: Etwa 3-4 Tassen (200 ml) täglich sind vertretbar, vorausgesetzt, Sie konsumieren keine weiteren koffeinhaltigen Getränke oder Lebensmittel. Allerdings variiert der Koffeingehalt je nach Teesorte und Ziehzeit erheblich.
Mehrere Studien verschiedener Einrichtungen legen nahe, dass bereits geringe Mengen Koffein das Geburtsgewicht beeinflussen können. Wir von Kusmi raten Ihnen, diesen Erkenntnissen mit mehr Vorsicht zu begegnen! Zurückhaltung ist vor allem im ersten Trimester geboten, wenn das Risiko einer Fehlgeburt höher ist.
Vergleich mit Kaffee und anderen Tees
Aber wie schneidet schwarzer Tee im Vergleich zu anderen Getränken beim Koffeingehalt ab? Hier eine Übersicht:
Koffeingehalt pro Tasse (200 ml):
- Schwarzer Tee: 30-60 mg
- Filterkaffee: 80-120 mg
- Espresso: 80-100 mg (pro 30 ml)
- Grüner Tee: 20-40 mg
- Matcha-Tee: 30-70 mg
- Weißer Tee: 15-30 mg
- Rooibos-Tee: 0 mg (koffeinfrei)
Haben Sie das gewusst? Das Koffein im schwarzen Tee wird anders vom Körper aufgenommen als bei Kaffee. Durch die Bindung an Gerbstoffe wirkt es langsamer und gleichmäßiger, was den typischen "Tee-Kick" erklärt, der sanfter, aber dafür langanhaltender ist.
Die Zubereitung der perfekten Tasse schwarzen Tees kann auch den Koffeingehalt beeinflussen. Nach einer Minute sind erst etwa 50% des Koffeins in der Tasse gelöst, nach drei Minuten bereits 75-80%. Wir empfehlen Ihnen daher einen einfachen Trick: Wenn Sie den Koffeingehalt reduzieren möchten, können Sie den ersten Aufguss nach 30 Sekunden wegschütten und den Tee erneut aufgießen – so reduzieren Sie den Koffeingehalt um bis zu 50%.
Risiken und Nebenwirkungen
Obwohl schwarzer Tee in Maßen während der Schwangerschaft erlaubt ist, sollten Sie die möglichen Risiken kennen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen mehrere bedenkenswerte Aspekte auf, die für Sie und Ihr Baby relevant sein können.
Auswirkungen von Koffein auf das Baby
Das Koffein aus schwarzem Tee durchdringt sehr schnell die Plazentabarriere und gelangt direkt in den Kreislauf Ihres ungeborenen Kindes. Aber ist Ihnen bewusst, dass Ihr Baby das Koffein nicht wie Sie abbauen kann? Dies äußert sich beim Ungeborenen in Form eines erhöhten Herzschlags und einer erhöhten Aktivität.
Nährstoffe können durch Tannine gehemmt werden
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die in schwarzem Tee enthaltenen Tannine (Gerbstoffe). Diese Inhaltsstoffe können die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Quellen erheblich hemmen. Die Wirkung ist nicht zu unterschätzen: Grüner Tee reduziert die Eisenaufnahme um etwa 30 Prozent, schwarzer Tee sogar um bis zu 60 Prozent.
Nun ist Ihr Körper während der Schwangerschaft besonders auf Eisen angewiesen.
Ein Eisenmangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit oder erhöhter Infektanfälligkeit führen. Auch die Wirkung von schwarzem Tee auf die Verdauung kann in diesem Zusammenhang relevant sein.
Wir von Kusmi raten Ihnen daher, schwarzen Tee nicht während der Mahlzeiten zu trinken, sondern einen Abstand von mindestens einer Stunde einzuhalten. Gleichzeitig ist es sinnvoll, auf eine eisenhaltige Ernährung zu achten, um einem möglichen Mangel vorzubeugen. Bei der Zubereitung der perfekten Tasse Schwarztee sollte also auch die richtige Tageszeit beachtet werden.

Alternativen zu schwarzem Tee während der Schwangerschaft
Nachdem Sie über die Risiken von schwarzem Tee informiert wurden, fragen Sie sich sicherlich: Welche Alternativen gibt es für werdende Mütter? Glücklicherweise gibt es viele Optionen, die Sie bedenkenlos verzehren können.
Rooibos, Früchtetee, Kräutertee (mit Vorsicht)
Rooibos-Tee ist eine wunderbare Alternative für Schwangere: koffeinfrei, sanft und voller Geschmack. Dieser südafrikanische Tee enthält weder Gerbstoffe noch Koffein, dafür aber wertvolle Antioxidantien und Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium – allesamt kleine Helfer während der Schwangerschaft.
Auch Früchtetees ohne Aromazusätze, etwa mit Hagebutte, Hibiskus oder Apfelstücken, sind eine gute Wahl. Besonders beliebt: unser Bio-AquaRosa-Aufguss, fruchtig, theinfrei und herrlich erfrischend, heiß wie kalt.
Bei Kräutertees ist Vorsicht geboten. Nicht alle Kräuter sind für die Schwangerschaft geeignet. Sanfte Klassiker wie Kamille, Zitronenmelisse oder Fenchel gelten in moderaten Mengen als unbedenklich und können bei Unwohlsein, Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden wohltuend wirken. Bei Übelkeit kann auch Ingwertee in kleinen Mengen hilfreich sein.
Wichtig: Achten Sie auf die Bio-Qualität und die Ausgewogenheit der Mischung. Denn was Sie genießen, genießt auch Ihr Baby – Schluck für Schluck.
Welche Tees darf man in der Schwangerschaft nicht trinken?
Tees mit hohem Koffeingehalt wie Schwarztee, Grüntee oder Mate sowie bestimmte Kräutertees (z.B. Salbei, Pfefferminze, Lakritz) sollten in der Schwangerschaft nur eingeschränkt oder gar nicht getrunken werden.
Wann darf man keinen schwarzen Tee trinken?
Bei Eisenmangel, Schwangerschaft oder empfindlichem Magen sollte schwarzer Tee nur in Maßen genossen oder gemieden werden, da er Gerbstoffe und Koffein enthält.
Reduziert schwarzer Tee die Folsäure?
Ja, schwarzer Tee kann die Aufnahme von Folsäure im Körper leicht hemmen. Während der Schwangerschaft ist es daher ratsam, diesen in Maßen zu konsumieren.